Als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokrat:innen in Hessen habe ich folgende Pressemitteilung herausgegeben:
Die durch das Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegeben ELSA-Studie liefert nun Daten über die Versorgungslage ungewollt Schwangerer und zeigt Versorgungslücken auch in Hessen auf. Die südhessische Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokrat:innen im Gesundheitswesen (ASG), Stefanie Minkley, erklärt hierzu:
„Die Datenlage zeigt schwarz auf weiß, dass die Versorgung regional unzureichend ist. Die Bundesländer müssen ihren gesetzlichen Auftrag eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten nun endlich ernst nehmen“. Die Studie zeigt außerdem, wie die Betroffenen sowie Ärzt:innen von Stigmatisierung betroffen sind.
„Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland immer noch ein Tabuthema und Viele trauen sich nicht offen darüber zu reden“, erklärt die Chirurgin, die selbst Abbrüche in der Praxis von Kristina Hänel durchführt. „Dazu trägt auch bei, dass Schwangerschaftsabbrüche immer noch – mit Ausnahmen – strafbar sind.“
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission zum Paragraphen 218 kommt zu der Empfehlung diesen aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. „Die Versorgung würde sich dadurch verbessern. Denn wenn politisch klar kommuniziert wird, dass ein Abbruch ein normaler medizinische Eingriff ist, würden auch mehr Ärzt:innen darin ausgebildet werden“, schlussfolgert Minkley. Sie hofft, dass sich auch Pharmafirmen wieder um eine Zulassung der benötigten Medikamente bemühen würden, die aktuell in Deutschland aus dem Ausland bestellt und nur als „Off Lable-Use“ gegeben werden können.
Die aktuell vorgeschriebene Zwangsberatung lehnt die Ärztin ab. „Die meisten Frauen haben sich bereits entschieden. Eine ärztliche Aufklärung über den Eingriff erfolgt durch uns selbst. Das Angebot zur Beratung sollte aber auf jeden Fall erhalten und gestärkt werden – bloß nicht als Zwang.“
Die ASG begrüßt das Verbot der sog. Gehsteigbelästigung, welches diese Woche durch den Bundestag verabschiedet wurde. „Zu hoffen bleibt, dass die 100 Meter gebotener Abstand auch für die ProFamilia-Beratungsstelle in Frankfurt ausreichend sein wird, wo immer wieder fundamentale Abtreibungsgegner Frauen belästigen“.